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Inklusive Kommunikation mit multilingualen Gruppen


 

Die Bildungslandschaft in Deutschland steht im Zuge der Einwanderung vor Herausforderungen, die Fragen nach pädagogischen Methoden aufwerfen, wie für ein Miteinander heterogener Sprachgruppen Lernräume gestaltet werden können.
Pädagog_innen nehmen mitunter eine Schlüsselrolle ein, da sie an der Grenzmarkierung zwischen denen, die Bildung inkludiert und exkludiert mit aktiv sind. Neben dem Aspekt, dass existierende Sprachbarrieren individuelle Bildungsbenachteiligung verstärken, findet sich ein weiterer Aspekt, der für die politische Bildung und ein gelingendes Miteinander einer plura- listischen Gesellschaft relevant sind: Lernräume für sprachlich heterogene Gruppen offerieren Kontakträume, in denen im besten Fall Chancen für ein gegenseitiges Kennenlernen und ungewohnte Begegnungen geschaffen werden können. Begegnungen, die im Alltag und der gesellschaftlichen Kultur nicht selten untergehen.

Ohne an dieser Stelle ein vollständiges Konzept für verschiedene Lerndesigns multilingualer Gruppen zu liefern, werden hier Übungen zur Vorbereitung für Multiplikator_innen, für Warm Ups, Kennenlernspiele und Methoden der Seminarevaluation vorgestellt.

Orientiert an der multikulturellen systemischen Praxis geht es in diesen Übungen stets um das Schaffen eines „affektiven Fundaments“, das für ein gelingendes Miteinander in der Gruppe entscheidend ist. Gerade bei der pädagogischen Arbeit mit Personen verschiedener kultureller Hintergründe rückt das „Joining“, das „Anschließen“ an die Gruppenmitglieder in den Vordergrund, da dies Vorurteile und Kontaktbarrieren aufbrechen kann. Hierfür sind Methoden gefragt, die gegenseitiges Kennenlernen und Wertschätzung in interkulturellen Kontexten fördern. Kommunikation stellt sich der Herausforderung nicht allein auf Sprache zu vertrauen, sondern wird durch visuelle Methoden und ein verstärktes Bewusstsein für Gesten und Körpersprache unterstützt. Auf diese Weise sollen Seminare inklusiver werden. Zudem orientieren sich die Übungen an der systemisch-konstruktivistischen Pädagogik. Es werden Lernräume zur Re-, De- und Konstruktion angeboten, die die Teilnehmenden in interaktiven Settings als Akteur_innen einladen, im Sinne des „Learning by doing“. In diesem Sinne liegt der zweite Schwerpunkt auf der Förderung eines aktiven Miteinanders wie der Selbstreflexion.

Für eine gelingende gesellschaftliche Inklusion ist das aktive Gestalten von Lernräumen von zentraler Relevanz. Dieses Angebot von Übungen hofft daher auf Pädagog_innen, die eine„Heterogenisierung von Lernräumen“ vorantreiben und fördern. Hierbei ist gemeint, dass Lernangebote verstärkt sich mit dem Anspruch auseinandersetzen Personen aus unter- schiedlichen Milieus, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, generationenübergreifend etc. an einen Tisch bzw. in Interaktion zu bringen.

Das übergeordnete Ziel ist mitunter, dass „potenzielle Gegner_innen neue Gemeinsamkeiten kennenlernen“ können und das gesellschaftliche „Wir“ an wertschätzender Pluralität gewinnt.

Hier findet sich dieser Einführungstext auch als PDF mit Literaturangaben.

Die Übungen für inklusive Kommunikation in multilingualen Gruppen (IKMG) im Überblick:

  1. Vorübung für Multiplikator_innen: Zur Nicht-Universalität von Sprache
  2. Kennenlernspiel: „Hello World!“
  3. Stimmungskreis: „Mood-Circle“
  4. Stimmungsbilder: „Landscape of Moods“
  5. Auswertung: Ampelkarten

 

 
 
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